Juni 9

117: Was Du tun kannst, wenn Du Angst hast

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Angst ist ein Gemütszustand, den Du sicher schon auf die ein oder andere Art und Weise erlebt hast. Wenn Du Dich dann und wann in ängstlichen Momenten wieder findest, dann weißt Du: Diese gehören zum Leben einfach dazu. Wenn die Angst zu stark wird, kann das unter Umständen aber einen großen Einfluss auf Dein Leben nehmen.

Ich möchte Dir gerne von meiner Entwicklung und meinen persönlichen Erfahrungen mit der Angst berichten – und ich möchte Dir aufzeigen, was Du tun kannst, wenn Du Angst hast.

Die Aussage „Angst ist die Abwesenheit von Liebe“ trifft für mein Empfinden den Nagel auf den Kopf. Da dieser Satz bei vielen Menschen eine Menge auslöst, stoße ich mit ihm auf  Zuspruch, aber nicht selten auch auf große Ablehnung und intensives Diskussions-Potenzial.

Das zeigt mir immer wieder, wie einzigartig jeder Mensch ist und dass jeder an seiner eigenen Stelle im Leben steht, mit seinen eigenen Gedanken und Wahrnehmungen. Ganz genau so hat auch jeder Mensch seine eigene Angst und sein eigenes Angstempfinden und Erleben, auch Du.

Wie mich Angst in meinem Leben begleitet hat

Bereits im Kindesalter bin ich mit vielen Ängsten konfrontiert worden. Fürchterliche, nicht einzuordnende bis unbeschreibliche Emotionen, verschafften mir unter anderem regelmäßig das Gefüh, verfolgt zu werden und einen Klumpen in meiner Magengegend. 

In den seltsamsten Situationen hatte ich Angst. Meine Eltern haben sich damit sicher auch überfordert gefühlt. Mein Vater ist mit mir zu Heilern gefahren und zu einem Buddhisten. Wir haben meditiert und die Ruhe, die mir das gegeben hat, hat mir gutgetan. Trotzdem kam meine Angst immer wieder – wie angeflogen.

Heute würdest Du mir wahrscheinlich gar nicht anmerken, dass ich einmal so stark mit dem Thema Angst zu tun hatte – aber so war es. Mal war die Angst monatelang weg, dann kam sie wieder, wie aus heiterem Himmel. Nach jeder Angst-Attacke hatte ich das Gefühl, dass es beim nächsten Mal sicher leichter werden würde – schließlich hatte ich das in dem Moment auch überstanden. Aber so war es nicht. Dafür entwickelte ich Mechanismen, damit andere diese Angst bloß nicht mitbekommen.

Ich habe versucht, nicht über meine Angst zu sprechen, anderen auf ihre Fragen nicht  geantwortet. Irgendwann gab es so viele Ängste in mir und die Angst wurde so groß, dass ich Hilfe haben wollte.

Wie mir Familienaufstellungen mit meiner Angst geholfen haben

Ich bin zu Familienaufstellungen gegangen und meine Erfahrungen waren gleich ganz besonders: Meine Familie wurde aufgestellt und ich fand mich an ganz anderer Stelle wieder. Ich war fasziniert, wie die Menschen, die die Aufstellung begleiteten, wissen konnten, wie ich mich fühle oder was gerade mit meinen Eltern ist. 

Das bringt mich wieder zurück zum Satz: Angst ist die Abwesenheit von Liebe. In der Zeit meiner ersten Aufstellung war da viel Liebe – für mich. Über etwas wie Selbstliebe hatte ich mir vorher nie Gedanken gemacht. Aber so bin ich in diesen Momenten mit meinen Ängsten in andere Zustände gekommen. Ich habe viel über mich und meine Ängste gelernt und ich merkte, dass sie sich veränderten, besser wurden. Und damit hat vor über 30 Jahren meine Reise begonnen.

Angst wird nicht mit dem Kopf verstanden

Der Grundstein für die Themen, die mich auch heute noch beschäftigen, war gelegt. Ich beschäftigte mich intensiver mit Astrologie und Aufstellungsarbeit. Das habe ich ganz am Anfang meist heimlich gemacht. Meine Eltern konnten mit diesen Dingen nicht viel anfangen und ich hatte Angst, dass sie glauben, ich sei in einer Sekte gelandet. Es scheint für viele Menschen schwer zu sein, zu begreifen, dass man vielleicht ein Wochenende lang weint, vielleicht schreit, einfach so tief geht und dann alles einmal rauslässt, an dem man so lange festgehalten hat.

Warum diese Erfahrungen so oft mit Sekten verglichen werden, weiß ich wirklich nicht. Manche haben auch Angst davor, dass das so eine Art „Gehirnwäsche“ sein könnte. Dabei wird mit Familienaufstellungen ja einfach mit einem bestehenden System gearbeitet, und in dieses System wird Ordnung gebracht. 

Wenn jemand zu mir kommt und mir sagt, dass er Angst hat, dann spüre ich zuerst ein tiefes Mitgefühl. Und ich weiß, dass nun eine Reise beginnt, die sich mit dem Kopf allein nicht nachvollziehen lässt und deren Wege oft jenseits des Verstandes verlaufen.

Immer wollen wir verstehen und schauen: Woher kommt die Angst? Was ist passiert, was löst sie aus? Diese diffusen Ängste versuchst Du in alle Richtungen zu deuten. Ich habe gelernt, die Angst zuzulassen. Wenn sie kam, habe ich mich auf den Boden gelegt, die Verbindung gefühlt – mit der Angst, aber auch mit mir. All das, die Aufstellungen, die Beschäftigung mit und die Verbindung zu meiner Angst, war für mich ein Prozess voller Erkenntnisse.

Ich habe meine Angst mitgenommen, mit ihr gesprochen, sie gefragt, was sie möchte und was sie mir sagen will. Ich habe die Angst gefragt, ob sie eine Botschaft für mich hat. Und irgendwann bei einer Aufstellung, die einiges über meine Familie ans Licht gebracht hat, habe ich mich gefragt: Ist das wirklich meine Angst, die ich da spüre, oder eine Angst, die ich aus dem Familiensystem mitgenommen habe? Eine Angst, die ich abgespeichert habe und die sich immer, wenn sich etwas geändert hat, gezeigt hat.

Mein Frieden mit der Angst

Wann immer ich mit jemandem über meine Angst sprechen konnte, der sie wirklich verstand, war das ein wahnsinniges Gefühl. Wenn ich mich fallen lassen konnte, weinen oder auch schreien – etwas, was ich in vielen Situationen in meinem Leben nicht konnte – da konnte ich Dinge verarbeiten und aus meinem Leben erzählen.

Das ging nicht an einem Wochenende. Das ist eine jahrelange Arbeit. Und irgendwann kam die Wende und es wurde besser. Mein Bewusstsein änderte sich und die Angst wandelte sich in Liebe. 

Angst ist die Abwesenheit von Liebe

Wir leben in Zeiten, die Angst machen können. Aber Menschen haben nicht nur Angst. Immer mehr erkennen sie auch, wenn die Angst zu groß wird und suchen sich Hilfe. Wenn Angst die Abwesenheit von Liebe ist, dann denke daran: Du darfst Dir die Liebe in Dein Leben einladen. Du darfst die Liebe empfangen und dieses unfassbar schöne Gefühl spüren.

Normale Ängste, dieses Warnsystem, das haben wir alle. Da höre ich auf meine Intuition, was mir diese Ängste sagen wollen, und nutze sie als Wegweiser. Natürlich ist es bei diesen Ängsten von Außen gut zu wissen, wie weit Du sie hereinlässt, wo Deine Grenzen sind und wie Du Dich schützen kannst.

Die großen Ängste, die will man am liebsten in einen Karton packen und in den Keller stellen.

Aber diese Kartons werden immer nur weitergegeben, von Generation zu Generation. Irgendwann können sich da ganz schön viele Angst-Kartons ansammeln. Darum hoffe ich, dass ich Dir Mut machen konnte, Deine Ängste anzugehen. Und ich möchte Dir mit auf den Weg geben: Es gibt Hilfe. Du kannst Dich verbinden mit Deinem strahlenden ich und den Mut haben, Deine Träume zu leben.

Hätte mir jemand vor 30 Jahren von meinem Leben heute erzählt, hätte ich es geglaubt? Mit allen Höhen und Tiefen, die zum Leben gehören, kann ich strahlen. Lass uns gemeinsam strahlen!


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