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Prokrastination ist Dir sicher nicht geläufig oder hast Du schon einmal davon gehört? Als mir dieses kompliziert klingende Wort zum ersten Mal begegnet ist, wusste ich überhaupt nicht, was es bedeutet.
Heute übersetze ich Dir Prokrastination gerne, denn ich bin mir sicher, dass Du damit schon öfter zu tun hattest, als Dir lieb ist: Prokrastination ist das Aufschieben von Dingen. Ich spreche darum am liebsten von „Aufschieberitis“.
Wo Dir Prokrastination im Alltag begegnet
Wenn Du schon einmal etwas aufgeschoben hast, dann ist Dir bestimmt aufgefallen, dass es sich dabei vielleicht um eine wichtige, vor allem aber um eine unangenehme Aufgabe gehandelt hat.
Solche unangenehmen To-dos können Dir überall begegnen – sowohl im Privaten als auch im Business. Leider gilt in allen Bereichen, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist. Die Aufgaben bleiben bestehen und die Prokrastination holt Dich irgendwann ein.
Deine Gründe fürs Aufschieben
Wenn es darum geht, eine anstehende Aufgabe nicht zu erledigen, sondern sie erst einmal auf die lange Bank zu schieben, fallen Dir dafür bestimmt eine Menge Gründe ein. Vielleicht sagst Du Dir, dass etwas anderes gerade wichtiger ist, dass eine andere Aufgabe schneller erledigt und dann abgehakt ist oder dass Du Dich einfach nicht danach fühlst. All das können legitime Gründe sein, etwas zu einem späteren Zeitpunkt zu erledigen. Der Unterschied zwischen einem bewussten Umplanen und der Prokrastination ist jedoch, dass bei Letzterem diese Gründe eigentlich nur Ausreden sind.
Dabei erreichst Du früher oder später den Moment, an dem Du feststellst: Der erhoffte, ideale spätere Zeitpunkt, um die aufgeschobene Arbeit zu erledigen, will nicht so recht kommen. Dann steckt etwas mehr dahinter.
Für mich hat das Aufschieben viel mit Angst zu tun: Die Angst, einer neuen Aufgabe nicht gewachsen zu sein – lieber beschäftigst Du Dich mit etwas, mit dem Du vertrauter bist. Die Angst vor Gegenwind, die Angst vor Fehlern, die Angst vor Ablehnung; die Angst, nicht zu wissen, wo Du beginnen sollst.
In solchen Situationen ist es wichtig für Dich, Dir genauer anzusehen, wo Du eigentlich stehst und wovor Du Angst hast. Wenn Dir auffällt, dass Dir Aufgaben immer wieder zu schwer erscheinen, kann es womöglich einen tiefergehenden Grund dafür geben. Vielleicht lebst Du nicht Dein Design; das bedeutet, dass Du nicht auf dem Weg unterwegs bist, der für Dich als Mensch der passende ist.
Das kannst Du gegen das Prokrastinieren tun
Ich habe für mich persönlich Wege entdeckt, mit der Aufschieberitis umzugehen und sie „auszutricksen“, um mich von ihr nicht ausbremsen zu lassen.
Bei meinen Kundinnen und Kunden beispielsweise sehe ich mir erst einmal das astrologische Profil an: Was haben sie für Themen mit auf die Erde gebracht und woher könnten Blockaden kommen? In der systemischen Arbeit schaue ich dann, was Gründe für Belastungen sind und ob die Person in Hinblick auf Human Design auch wirklich ihr Design lebt – also praktisch in ihrem Flow.
Was Du Dir bei Dir selbst ansehen kannst, ist, auf welche Art und Weise Du arbeitest. Funktioniert es für Dich, einfach Deiner Freude zu folgen und Dich jeweils den Dingen zu widmen, die in Dir in diesem Moment Begeisterung auslösen? Oder arbeitest Du effektiver, wenn Du Dir einen Plan schreibst und diesen Stück für Stück abarbeitest?
Das bringt mich schon zu einem ganz wichtigen Tipp, den ich Dir mit auf den Weg geben möchte, beispielsweise für die Situationen, in denen Du – aus welchen Gründen auch immer – Deinen Plan nicht einhalten kannst:
Verzeih Dir selber
Verzeih Dir, wenn Du merkst, dass Du an einem Tag mal absolut keine Lust auf eine Aufgabe hast und sie dann später erledigst. Verzeih Dir, dass Du auch mal nicht 100 % geben kannst, wenn einfach die Energie nicht da ist oder es Dir nicht so gut geht. Denn in meiner Arbeit fällt mir oft auf, dass sich meine Kunden und Kundinnen solche Dinge nur schwer verzeihen können und sich dann innerlich fertig machen. Das hilft ihnen aber nicht weiter, im Gegenteil.
Manchmal merke ich auch schlichtweg: Heute bin ich einfach nur faul. Ich habe keine Energie und möchte darum eine Aufgabe nicht angehen. Solche Momente trage ich auch in meinen Herzkanal Erfolgsplaner ein – und das To-do trage ich für einen anderen Zeitpunkt erneut ein. So kann ich mir und meinen Bedürfnissen gerecht werden und behalte gleichzeitig den Überblick.
Das bringt mich zu meinem nächsten Tipp: Erledige Deine Aufgaben nach Möglichkeit dann, wenn Du die richtige Art von Energie dafür spürst. Vielleicht bist Du in einer Stimmung, in der Du Dich gut konzentrieren kannst und erledigst dementsprechend eine Aufgabe, für die Du fokussiert sein musst. Wenn es Dir nicht so leicht fällt, Dich zu konzentrieren, dann tue etwas, das weniger Aufmerksamkeit verlangt und eher eine Fleißaufgabe ist, die Du Stück für Stück abarbeitest. Eine gewisse Flexibilität bei der Planung Deiner Aufgaben hilft Dir eher weiter, als Dich immer nur festgefahren auf das nächste Ziel auf Deiner Liste zu stürzen.
Also: Wenn Du Dir eine Aufgabe, die laut Plan eigentlich jetzt ansteht, bewusst auf einen anderen Zeitpunkt legst, zu dem Du sie besser erfüllen kannst, ist das absolut in Ordnung. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Dinge aufzuschieben ist oft mit negativen Gefühlen verbunden. Sei ehrlich zu Dir und lerne zu unterscheiden, ob Du umplanst oder aufschiebst.
Für manch unliebsame Aufgabe gibt es leider nicht den perfekten Moment, wo sie Dir plötzlich richtig Spaß macht. Dann sind Ruhe und Erholung wichtig, um Kraft dafür zu sammeln. Du kannst auch Aktivitäten finden, die für Dich wie ein Reset wirken und Dich zurück in Deinen Flow bringen: Für manche ist das Sport, für andere ein Waldspaziergang, eine kalte Dusche oder etwas ganz anderes.
Wenn Du zweifelst, ob Du gerade etwas einfach nur aufschiebst, rate ich Dir: Fang einfach an! Beginne die Aufgabe und schau, wohin sie Dich führt. Auch kleine Schritte können Dich an ein großes Ziel bringen.
Nicht zuletzt: Vergleiche Dich nicht zu viel mit anderen. Du lässt Dich davon inspirieren, wie andere ihr Business voranbringen? Das ist super. Wenn Du aber merkst, dass Dich der Erfolg von anderen unter Druck setzt, besinne Dich wieder auf Dich selbst und auf Deinen Weg. Stärke Deine Selbstliebe und damit auch den Glauben an Dich selbst – denn das ist es, was für Dein Business zählt; es ist Deine Verantwortung und nicht die von anderen.
Physische Gründe für Antriebslosigkeit
Wenn Dir aufgefallen ist, dass Du immer häufiger Dinge aufschiebst, hoffe ich, dass Dir meine bisherigen Tipps weiterhelfen können. Wenn Du merkst, dass Dir all das nicht wirklich hilft und Du müde und unkonzentriert bist, lasse gern einmal ärztlich überprüfen, ob Du ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt bist.
Trinke genug und iss gesund und regelmäßig. Schlafe ausreichend und gönne Dir Pausen. Manchmal braucht Dein Körper einfach mehr Deiner Aufmerksamkeit. Auch Rituale und Routinen, die Dir dabei helfen, Deinen Tag zu strukturieren, können Dir die Energie geben, die Du für Deine Aufgaben benötigst. Nimm Dir die Zeit dafür. Hier ist sie besser investiert, als wenn Du beispielsweise Stunden tatenlos vorm Rechner verbringst, weil Du nicht die Kapazitäten hast, Dich wirklich einem Punkt auf Deiner To-do-Liste zu widmen.
Im Business gibt es Höhen und Tiefen und es wird immer Aufgaben geben, die Du liebst, und solche, in denen Du nicht so stark bist und bei denen Du zum Aufschieben neigst. Wenn Du Dich das nächste Mal beim Prokrastinieren erwischst, schau einmal ganz genau, was die Gründe dafür sein könnten:
Wie geht es Dir? Ist das, was Du tust, das Richtige für Dich? Wo kannst Du weniger streng zu Dir sein? Der Prozess, diese Erkenntnisse zu sammeln, lohnt sich, denn Du kannst dabei eine Menge über Dich und Dein Business lernen – und so wirkliche, nachhaltige Veränderung schaffen bei den Dingen, die für Dich nicht funktionieren.